Geschichtlicher Überblick

Die genaue Geburtsstunde der Burg Waldeck ist leider nicht bekannt. Es gibt eine Sage nach der bereits vor Christi Geburt eine Siedlung und damit auch eine Festung in Waldeck existiert haben soll. Eine fundierte Überlieferung diesbezüglich gibt es allerdings nicht.

An dieser Stelle wird versucht die wichtigsten Ereignisse über die Burg Waldeck in einer zeitlichen Aufstellung darzustellen.

1007: Kaiser Heinrich II schenkt das Gebiet Keminata dem Bistum Bamberg. Die ersten Herren auf Waldeck sind die Herren zu Pettendorf- Lengenfeld- Hopfenhohe

1119: Landgraf Gebhard von Leuchtenberg erbt die Herrschaftsrechte um Waldeck

1283: Landgraf Friedrich II. verkauft Herrschaft und Burg Waldeck an Herzog Ludwig II. Die Burg erscheint in der Urkunde erstmals als „castrum Waldekge“.

1285: Die Burg wird zum Zentrum eines herzoglichen Amtes.

1329: Durch den Hausvertrag von Pavia fällt Waldeck der pfälzischen Linie der Wittelsbacher zu.

1410: Teilungsvertrag unter den Söhnen König Ruprechts I.: Die Herrschaft um Waldeck fällt dem Kurfürsten Ludwig III. von der Pfalz zu.

1620: In der Schlacht am Weißen Berg bei Prag verlieren die protestantischen Unionstruppen gegen die Truppen General Tserclaes: Herzog Maximilian I. von Bayern erhält die Oberpfalz als Pfand für die Kriegsunkosten, die Oberpfalz wird durch bayerische Truppen besetzt.

1634: Große Schäden an der Ausstattung der Burg Waldeck durch Kriegsereignisse.

1648: Einnahme und Besetzung der Burg durch den schwedischen General Königsmarck. Die Schweden beginnen die Befestigungsanlagen auszubauen.

1649: Abzug der Schweden. Neuer kurbayerischer Landrichter auf Waldeck wird Johann Wilhelm Culler.

1649 – 55: Renovierung der oberen Burg, deren Ausstattung durch die Schweden weitgehend ruiniert worden war.

1665: Am 18. November brennt die obere Burg bei einem durch Fahrlässigkeit verursachten Großfeuer aus. Im Langhaus der unteren Burg wird eine provisorische Wohnung für den Landrichter eingerichtet.

1666: Abbrucharbeiten an einsturzgefährdeten Teilen der Brandruine. Der Wiederaufbau scheiterte vermutlich an den hohen Kosten.

um 1680: Die Burg Waldeck verliert ihre Funktion als Sitz des Landrichters. Kemnath wird neuer Amtssitz.

1688: Steigende Bedeutung der Burg Waldeck für das bayerische Kurfürstentum: Umfangreiche Ausbesserung an der Befestigungsanlage waren die Folge.

1704: Die Burg Waldeck ist die letzte kurbayerische Festung in der Oberpfalz. Nach häufigen Ausfällen der Burgbesatzung kommt es zur Belagerung und Beschießung durch kaiserlich-alliierte Truppen. Am 14. September wird die Burg übergeben.

1705: Die kaiserliche Regierung befielt die Demolierung der Burg.

1718: Die Instandsetzung der schwer beschädigten Schlosskapelle wird abgebrochen: Die Behörden in München erteilen die Genehmigung für den Bau einer neuen St. Annakirche im Markt Waldeck.

1722: In der unteren Burg wird ein Bauernhof zur Bewirtschaftung der zur Schlossökonomie gehörigen Flächen errichtet.

1769: Am 6. Februar wird die Burgruine nebst dem Bauernhof an den Markt Waldeck verkauft.

1792: Die noch bestehenden Gebäude sind baufällig und stehen leer. Der Abbruch zur Gewinnung von Baumaterial für das neue Schulhaus wird genehmigt

1938: Am 6. Dezember wird der Schlossberg mit Ruinenrest in das Naturdenkmalbuch eingetragen.

1973: Die Burgruine der ehemaligen Festung Waldeck wird in die bayerische Denkmalliste eingetragen.

1983: Der Heimat-und Kulturverein pachtet den Waldecker Schlossberg um mit der Sanierung der Burgruine beginnen zu können und so das kulturelle Erbe der Region für nachfolgende Generationen zu erhalten.

Als Quelle diente das Buch:
„Burg und Markt Waldeck im Laufe von Jahrhunderten“
1. Auflage, August 2008 vom Hochschulverlag Mittweida